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04.03.2011

HRSC Produktserie #497 - South of Huygens Orbit 8433

HRSC Press Release #497 - South of Huygens (orbit 8433)


Perspektive [1]
Perspektive [1]
Am 4. August 2010 nahm die hochauflösende Stereokamera (HRSC), unter der Leitung des Principal Investigator Prof. Dr. Gerhard Neukum von der Freien Universität Berlin, auf der ESA-Sonde Mars Express im Orbit 8433 einen Teil der Region südlich des Huygens Kraters mit einer Auflösung von ca. 15 Metern pro Bildpunkt auf. Die Abbildungen zeigen hiervon einen Ausschnitt bei 21° südlicher Breite und 55° östlicher Länge. Die abgebildete Fläche von 133 km x 53 km entspricht in etwa der Hälfte der Größe Schleswig Holsteins. Die hier gezeigten Bildprodukte wurden in der Fachrichtung Planetologie und Fernerkundung, am Institut für Geologische Wissenschaften an der Freien Universität Berlin erstellt.
Kontextkarte [2]
Kontextkarte [2]

On 4 August 2010 the High-Resolution Stereo Camera (HRSC), under the leadership of the Principal Investigator Prof. Dr. Gerhard Neukum of Freie Universitaet Berlin, onboard the ESA spacecraft Mars Express obtained image data in orbit 8433 with a ground resolution of approximately 15 meters per pixel. The data were acquired in the region south of Huygens Crater at approximately 21° southern latitude and 55° eastern longitude. The shown area extends 133 km x 53 km which is about half the size of Schleswig Holstein. The scenes shown here were created at the Department of Planetary Sciences and Remote Sensing, at the Institute of Geological Sciences of the Freie Universitaet Berlin.






Christiaan Huygens, bekannter niederländischer Mathematiker, Physiker und Astronom des 17. Jahrhunderts und u. a. Entdecker des Saturnmondes Titan wurde mit der Benennung des etwa 450 km großen Einschlagbeckens geehrt.

Christiaan Huygens, a famous Dutch mathematician, physicist, and astronomer of the 17th century and discoverer of SaturnÂ’s moon Titan was honoured with the name of this 450 km wide impact basin.



Farbkodiertes Höhenmodell [3]
Farbkodiertes Höhenmodell [3]
Südlich dieses Impaktbeckens gelegen, befinden sich zwei elliptische bis nahezu tropfenförmige Depressionen. Die südliche hiervon ist mit Orbit 8433 vollständig abgedeckt. Die Form erinnert stark an die HRSC Bildserie #471 - Orcus Patera. Die hier vorliegende Struktur weist eine Länge von etwa 78 km auf. Von Norden nach Süden weitet sich der Krater von <10 km bis zu 25 km auf und erreicht eine Tiefe von bis zu 2000 m. Die großen Höhenunterschiede sind eindrucksvoll auf dem Anaglyphenbild zu erkennen. Bei der hier vorliegenden Struktur handelt es sich um einen komplexen Einschlagskrater eines oder mehrerer Projektile, die sehr schräg auf die Oberfläche aus nordnordwestlicher Richtung einschlugen.

Lagekarte der beschriebenen<br>geologischen Strukturen [4]
Lagekarte der beschriebenen
geologischen Strukturen [4]
Two elliptical impact structures are located south of this impact basin. The southernmost impact crater was completely covered by HRSC orbit 8433. Its form strongly resembles the structure presented in HRSC press release #471 - Orcus Patera. The depression shown here has a length of approximately 78 km. In southerly direction the crater opens from <10 km up to 25 km and reaches a depth up to 2000 m. The anaglyph shows the impressive topographic variation. The complex impact crater was caused by one or more projectiles that hit the surface at a very oblique angle coming from northnorthwest.




Nadiraufnahme [5]
Nadiraufnahme [5]
Der Einschlagskrater ist von einer typischen Schmetterlings-Auswurfdecke umgeben, die sich wie Flügel auf den Seiten des Kraters ausbreitet. Mehrere kleine Täler durchziehen die Auswurfdecke und zeugen von einem Impakt in ein vermutlich wasserhaltiges Medium (Box 1). Im Inneren des Kraters fallen auf der Höhenkarte deutlich drei tiefere Bereiche auf. Dies könnte ein Hinweis auf mehrere Projektile sein (Box 2). Der steile Kraterrand zeigt Hangrutschungen, die lange nach dem Impakt entstanden sind. Dies ist sehr gut anhand der beiden kleineren Krater zu erkennen, die nur noch teilweise erhalten sind (Box3).

RGB Farbbild [6]
RGB Farbbild [6]
The impact crater is surrounded by a typical butterfly-ejecta blanket, forming a wing-like deposit. Several small channels can be seen on this ejecta blanket and testify for an impact into a volatile-rich ground (box 1). The elevation map documents three deeper areas within the basin. This could be evidence for several projectiles (box 2). The steep crater rim has been modified by several landslides which postdate the impact. This is best shown at the location of two smaller craters on the rim which are only partially preserved (box 3).




Rot-Cyan Anaglyphe [7]
Rot-Cyan Anaglyphe [7]
Sowohl das Innere des Kraters, als auch die Auswurfdecke weisen eine Vielzahl von weiteren, kleineren Einschlagskratern auf, was für ein relativ hohes Alter der Struktur spricht. Am östlichen Kraterrand fallen dem Betrachter zwei zusammenhängende, ebenfalls recht tiefe Krater auf (Box 4), die offensichtlich erst nach der Bildung des großen Einschlagskraters entstanden sind. Die beide Krater zeigen trotz eines Durchmessers von 4 km und 5 km keine Anzeichen für das Wirken von Wasser. Der nördlich gelegene Krater (Box 4) wurde von der Schmetterlings-Auswurfdecke teilweise überprägt, was sehr gut an der Fliessablagerung im Kraterboden zu erkennen ist.

Perspektive #2 [8]
Perspektive #2 [8]
The interior of the crater as well as the ejecta blanket show many smaller impact craters. This indicates a relatively old age of the structure. Close to the eastern crater rim, two coherent and relatively deep craters attract the oberserverÂ’s attention (box 4). They developed obviously after the formation of the large impact crater. Despite their size of 4 km and 5 km, these smaller craters do not show indications of the presence of water. To the north (box 4) there is another crater, however, this one was partially modified by the butterfly-ejecta blanket which partially flowed into the crater.




Perspektive #3 [9]
Perspektive #3 [9]

Die Farbansichten wurden aus dem senkrecht blickenden Nadirkanal und den Farbkanälen erstellt, die Schrägansicht wurde aus den Stereokanälen der HRSC berechnet. Die Anaglyphen werden aus dem Nadirkanal und einem Stereokanal abgeleitet. Die schwarzweißen Detailaufnahmen wurden dem Nadirkanal entnommen, der von allen Kanälen die höchste Auflösung zur Verfügung stellt.

The colour scenes have been derived from the three HRSC-colour channels and the nadir channel. The perspective views have been calculated from the digital terrain model derived from the stereo channels. The anaglyph image was calculated from the nadir and one stereo channel. The black and white high resolution images were derived from the nadir channel which provides the highest detail of all channels.



Perspektive #4 [10]
Perspektive #4 [10]
Das Kameraexperiment HRSC auf der Mission Mars Express der Europäischen Weltraumorganisation ESA wird vom Principal Investigator Prof. Dr. Gerhard Neukum (Freie Universität Berlin), der auch die technische Konzeption der hochauflösenden Stereokamera entworfen hatte, geleitet. Das Wissenschaftsteam besteht aus 40 Co-Investigatoren aus 33 Institutionen und zehn Nationen. Die Kamera wurde am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) unter der Leitung des Principal Investigators (PI) G. Neukum entwickelt und in Kooperation mit industriellen Partnern gebaut (EADS Astrium, Lewicki Microelectronic GmbH und Jena -Optronik GmbH). Sie wird vom DLR -Institut für Planetenforschung in Berlin-Adlershof betrieben. Die systematische Prozessierung der Daten erfolgt am DLR. Die Darstellungen wurden vom Institut für Geologische Wissenschaften der FU Berlin in Zusammenarbeit mit dem DLR-Institut für Planetenforschung erstellt.

The High Resolution Stereo Camera (HRSC) experiment on the ESA Mars Express Mission is led by the Principal Investigator (PI) Prof. Dr. Gerhard Neukum who also designed the camera technically. The science team of the experiment consists of 40 Co-Investigators from 33 institutions and 10 nations. The camera was developed at the German Aerospace Center (DLR) under the leadership of the PI G. Neukum and built in cooperation with industrial partners (EADS Astrium, Lewicki Microelectronic GmbH and Jena-Optronik GmbH). The experiment on Mars Express is operated by the DLR Institute of Planetary Research, through ESA/ESOC. The systematic processing of the HRSC image data is carried out at DLR. The scenes shown here were created by the PI-group at the Institute for Geological Sciences of the Freie Universitaet Berlin in cooperation with the German Aerospace Center (DLR), Institute of Planetary Research, Berlin.





Download
hochaufgelöste Bilddaten / high resolution image data

Kontextkarte [2]:   TIF
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Farbkodiertes Höhenmodell [3]:   TIF
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Lagekarte der beschriebenen
geologischen Strukturen [4]
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Nadiraufnahme [5]:   TIF
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RGB Farbbild [6]:   TIF
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Rot-Cyan Anaglyphe [7]:   TIF
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Perspektive [1]:   TIF
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Perspektive #2 [8]:   TIF
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Perspektive #3 [9]:   TIF
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Perspektive #4 [10]:   TIF
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© Copyright: ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum)

 

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Stand: 18.07.2012

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